Im Zentrum des Projekts stand die Entwicklung einer umfassenden regionalen Nachhaltigkeitsstrategie, die als Fundament für die zukunftsfähige Entwicklung der Region dient.
Walter Weinberger, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH, und Dr. Daniela Eskelson, Projektleiterin von inReNa 2030, betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung von Kooperation und Innovation. „Mit inReNa 2030 haben wir nicht nur eine Strategie entwickelt, sondern auch einen Fahrplan für eine nachhaltige Transformation unserer Region geschaffen. Dieses Projekt zeigt, wie Kooperation, Partizipation und klare Ziele die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft bilden können“, sagte Weinberger.
Inspiration aus anderen Regionen
Zwei Fachvorträge standen im Mittelpunkt der Veranstaltung und zeigten beispielhaft, wie Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene umgesetzt wird. Lisa Rodermann, Nachhaltigkeitsmanagerin des Kreises Euskirchen, präsentierte die Erfahrungen aus der Entwicklung der eigenen kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie auf Kreisebene. Sie führte die Teilnehmenden durch die wesentlichen Schritte des Prozesses und hob die enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft hervor, um eine breite Akzeptanz und Umsetzungskraft zu erreichen. Lisa Rodermann schilderte konkrete Ergebnisse, wie die Verankerung von Nachhaltigkeitszielen in der Haushaltsplanung sowie die Planung und Umsetzung von knapp 200 Maßnahmen zu den Themen Klimaschutz, Biodiversität und Mobilität. Sie betonte, dass die Strategie den Kommunen nicht nur Orientierung bietet, sondern auch als Grundlage dient, um gezielt Zugang zu Fördermitteln zu erhalten.
Fabrice Ottburg, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Wageningen, bot einen spannenden internationalen Vergleich und berichtete über Miniwälder in den Niederlanden. Auch im indeland sind im Rahmen von inReNa 2030 sieben Miniwälder entstanden. Fabrice Ottburg erläuterte die Prinzipien der Miyawaki-Methode, die weltweit für die schnelle Aufforstung kleiner Flächen genutzt wird. In den Niederlanden wurden elf dieser „Tiny Forests“ intensiv beobachtet. Ottburg stellte beeindruckende Ergebnisse vor: Die Miniwälder, die in der Nähe von Siedlungen entstehen, leisten als Lernort einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Neue Sichtweise auf Nachhaltigkeit
Im abschließenden Podiumsgespräch diskutierten die Referierenden zusammen mit Stefan Pfennings, Bürgermeister der Gemeinde Inden, und Walter Weinberger über die Übertragbarkeit solcher Projekte auf die Region indeland. Pfennings führte konkrete Beispiele aus seiner Gemeinde an, wie Nachhaltigkeit dort lokal umgesetzt wird. Ein besonderes Highlight sei ein neu gestalteter nachhaltiger Rundgang, entlang dessen einzelne Maßnahmen, die in Inden umgesetzt wurden, direkt erlebbar sind. Moderiert wurde die Runde von Svenja Zeimetz, Beteiligungsmanagerin im indeland.
Walter Weinberger betonte die Bedeutung von inReNa 2030 als Vorzeigeprojekt für nachhaltige Regionalentwicklung. „Nachhaltigkeit wird oft fälschlicherweise als etwas rein Wissenschaftliches wahrgenommen und bekommt dadurch nicht immer die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Dabei ist nachhaltiges Handeln im Alltag einfacher, als viele denken, und kann so auch das öffentliche Interesse an entsprechenden Projekten deutlich steigern“, sagte Weinberger.
Das Projekt „indelands Regionale Nachhaltigkeitsstrategie 2030“ (inReNa 2030) wird im Rahmen des „Kommunalen Modellvorhabens zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.